
Wer kennt das nicht? Man hat einen Fehler gemacht und dieser wird gerade im unpassendsten Moment entdeckt. Das Gefühl der Unzulänglichkeit macht sich breit und der Vorgesetzte fragt mit einem scharfen Ton, wer den Fehler verursacht hat. Es wird nach dem Verursacher gesucht, niemand getraut sich etwas zu sagen und in der Zwischenzeit wächst der Fehler zu einen echten Problem an. Der Fehler wird hin und her geschoben bis der Schuldige gefunden worden ist. Wenn der Schuldige gefunden worden ist, wird er dafür abgestraft, dass er den Fehler begangen hat. Die Behebung des Fehlers wurde in dieser Zeit nicht einmal Ansatzweise andiskutiert. Der Kunde bemerkt den Fehler und ist nicht zufrieden, da die Behebung des Fehlers lange dauert und er das Produkt nicht vollumfänglich nutzen kann.
Durch diese Kette der Unzufriedenheit entsteht Druck und Stress. Dadurch geschehen noch mehr Fehler, die zu echten Problemen heranwachsen, weil die Mitarbeitenden blockiert sind, da sie Angst haben wieder einen Fehler zu machen. Das führt zu weiteren Fehlern. Der negative Kreislauf der Fehlerkultur beginnt zu wirken.
Die resultierende Nachteile sind:
Mitarbeitende sind gelähmt vor Angst und trauen sich nicht Entscheidungen zu treffen.
Das Unternehmen reagiert langsamer auf sich verändernde Marktverhältnisse, da sich niemand getraut Entscheidungen zu treffen.
Kunden sind unzufrieden, weil die Behebung von Fehlern lange dauert.
Innovationen werden nicht realisiert.
Durch Druck und Stress sind die Mitarbeitenden wie gelähmt und machen noch mehr Fehler.
Wie kann dieser Kreislauf unterbrochen werden?
Die gute Nachricht ist, dass dieser Kreislauf unterbrochen werden kann. Die schlechte Nachricht ist, dass du als Führungskraft dazu tätig werden musst. Damit eine positive Fehlerkultur in deinem Team und deinem Unternehmen etabliert werden kann, musst du deine Verhaltensweisen ändern. Wenn du denkst, dass du nichts für die Fehlerkultur in deinem Unternehmen kannst, dann beantworte für dich die folgenden Fragen:
Wann war das letzte Mal, dass du vor deinen Mitarbeitenden einen Fehler zugegeben hast?
Hast du schon einmal mit deinen Mitarbeitenden besprochen, dass Fehler passieren können?
Warst du das letzte Mal wertschätzend, als eine Mitarbeitende mit einem Fehler zu dir gekommen ist?
Wenn du alle diese Fragen mit nein beantwortet hast, dann ist dein Verhalten als Führungskraft ein Teil der Fehlerkultur. Wenn du die Fehlerkultur in deinem Unternehmen ändern möchtest, dann kannst du was dagegen tun.
Reflektiere dein Verhalten, wie du als Führungskraft zur Fehlerkultur beiträgst.
Eigene Fehler nicht verstecken
Du als Führungskraft bist das Vorbild für das Verhalten deiner Mitarbeitenden. Deine Verhaltensweisen spiegeln sich in den Verhaltensweisen von deinen Mitarbeitenden wieder. Das bedeutet, wenn du einen Fehler machst, solltest du offen dazu stehen und auch kommunizieren, was du aus deinem Fehler gelernt hast. Eine starke Führungspersönlichkeit hat keine Angst zu den eigenen Fehlern und Schwächen zu stehen. Du bist auch nur ein Mensch und kannst gar nicht in allen Belangen perfekt sein. Indem du zu deinen Fehlern stehst, machst du dich auch für deine Mitarbeitenden nahbarer und gewinnst an Glaubwürdigkeit.
Zu seinen eigenen Fehlern zu stehen bestärkt die eigene Glaubwürdigkeit als Führungskraft.
Kommunikation bei Fehlern
Fehler sind menschlich und kommen vor. Sprich mit deinen Mitarbeitenden offen darüber, dass Fehler passieren können und es besser ist Fehler frühzeitig zu kommunizieren, so dass sie rechtzeitig behoben werden können. Wenn dann ein Mitarbeitende einen Fehler meldet, achte darauf, dass du keine Schuldzuweisung machst. Bedanke dich dafür, dass der Fehler frühzeitig gemeldet worden ist und frage, was man nun tun kann um den Fehler zu beheben. Dadurch lernen die Mitarbeitende, dass es ok ist Fehler zu machen und dass es wichtig ist zu wissen, wie diese behoben werden können. Wenn ein Fehler aufgrund der Dringlichkeit schnell behoben werden musste, dann reflektiert im Anschluss darüber, was ihr als Team aus dem Fehler gelernt habt. Was könnt ihr beim nächsten Mal besser machen?
Durch die Anpassung der Kommunikation von dem Finden des Schuldigen auf Lösung des Fehlers, werden die Mitarbeitende dazu angeregt lösungsorientiert zu denken und werden mit der Zeit auch kreativer.
Eine Änderung der Kommunikation fördert das Lösungsorientierte Denken.
Vorteile einer positiven Fehlerkultur
In einer positiven Fehlerkultur sind die Mitarbeitenden kreativer und lösungsorientierter. Sie sind in der Lage beim Auftreten von Fehlern zusammen zu arbeiten, um diese zu lösen. Der Vorteil der das Unternehmen daraus hat sind zufriedene Mitarbeitende und zufriedene Kunden. Dadurch, dass die Mitarbeitende lernen positiv mit ihren Fehlern umzugehen, wird der Umgang mit den Kunden offener. Die Kunden fühlen sich mit ihren Anliegen verstanden und ihre Probleme werden schneller gelöst, weil die Mitarbeitenden die Kunden lösungsorientierter betreuen.
Zudem werden Neue Innovationen ausprobiert und Dinge, die nicht funktionieren, werden laufend angepasst. Dadurch bleibt das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Der grösste Vorteil aus einer positiven Fehlerkultur ist, dass die Mitarbeitenden durch Fehler enorm viel lernen können und so ihr Wachstum immens begünstigt wird.
Eine positive Fehlerkultur bestärkt die Marktfähigkeit eines Unternehmens.
Die Merkmale einer positiven Fehlerkultur ist in diesem Video hier ersichtlich.
Möchtest du in als Führungskraft gelassener mit Fehlern umgehen können? Dann buche dir ein Strategie Call bei mir.
Comments