
Erkenntnisse aus der Neuropsychologie haben gezeigt, dass es fünf soziale Bedürfnisse gibt, die ausschlaggebend sind, ob eine soziale Interaktion als Bedrohung oder Belohnung wahrgenommen wird. Diese Bedürfnisse werden vom Gehirn als überlebenswichtig eingestuft. Wenn von den Mitarbeitenden Performance erwartet wird, müssen diese Bedürfnisse erfüllt sein. Ansonsten ist das Gehirn blockiert und nicht in der Lage Leistung zu erbringen. In dem folgenden Artikel werden die fünf sozialen Bedürfnisse vorgestellt.
Zugehörigkeit
Die Zugehörigkeit spielt auch bei der Arbeit eine wichtige Rolle. Wenn sich eine Person nicht wohl oder nicht zugehörig im Team fühlt, kann das ein Gefühl von Misstrauen auslösen. Wenn Teams oder Führungskräfte in Silos arbeiten, wird das Limbische System aktiviert, was eine Angstreaktion auslöst. Diese Angstreaktion blockiert dann das Lösungsorientierte Denken. Damit das nicht geschieht, ist Vertrauen innerhalb des Teams wichtig. Vertrauen kommt nicht automatisch, es muss gefördert werden, so dass sich die Mitglieder eines Teams zugehörig fühlen. Dadurch wird das Team effektiv zusammenarbeiten können.
Vertrauen kommt nicht automatisch, es muss gefördert werden.
Status
Ausserhalb unseres Bewusstseins ist uns unser Rang im Verhältnis zu den anderen Personen wichtig. Auf unserer Arbeitsstelle ist unser limbisches System ständig am Erfassen unseres Status. Wenn wir unseren Status als bedroht empfinden, wird Cortisol ausgeschüttet. In diesem Status sind wir nicht mehr in der Lage klar zu denken. Wir sind im Kampf- / Flucht-Modus oder eingefroren. Studien haben gezeigt, dass Personen, die sich selber als wichtig wahrnehmen länger leben. Der Ursprung kommt aus dem Tierreich, da im Tierreich ein höherer Status mit einer höheren Überlebenschance einhergeht. Aus diesem Grund sind Führungskräfte, die ihre Aufmerksamkeit bewusst auf das Wachstum der Mitarbeitenden legen, diejenigen, die das Engagement der Mitarbeitenden fördern und sie ermutigen neue Ziele zu erreichen.
Das Wachstum der Mitarbeitenden ist wichtig und sollte beachtet werden.
Sicherheit
Für einen engagierten Mitarbeitenden ist es wichtig zu wissen, was die Zukunft bringt. Eine ungewisse Zukunft hat denselben Effekt, wie wenn jemand bei uns zu Hause einbricht. Das limbische System wird aktiviert und verursacht, dass wir uns wegbewegen. Innerhalb eines kleinen Bereichs der Ungewissheit wird Neugier und Interesse geweckt. Wenn dieser Bereich jedoch überschritten wird, wird die Kapazität für das Denken, Zusammenarbeiten und Probleme zu lösen eingeschränkt. Damit keine unnötige Ungewissheit entsteht, sollten die Erwartungen klar festgelegt und kommuniziert werden. Dabei sollte mehr kommuniziert werden, als man denkt das notwendig ist und somit die Transparenz bei Änderungsprozessen sicherstellen.
Eine ungewisse Zukunft hat denselben Effekt auf das Gehirn, wie wenn jemand bei uns zu Hause einbricht.
Fairness
Eines unserer biologischen Grundbedürfnisse ist Fairness. Dies beinhaltet ob die Wahrnehmung von zwischenmenschlichen Austausch als fair und gerecht empfunden wird. Wenn die Mitarbeitenden das Gefühl haben, dass die Führungskräfte Informationen zurückhalten, empfinden sie die Kommunikation als unfair. Wenn ein Arbeitgeber als unfair wahrgenommen wird, wird das Belohnungszentrum des Gehirns aktiviert, wenn die Person mit ihren Handlungen der Firma schadet. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Führungskraft dieses Bedürfnis kennt und danach handelt.
Wenn ein Arbeitgeber als unfair wahrgenommen wird, wird das Belohnungszentrum des Gehirns aktiviert, wenn die Person mit ihren Handlungen der Firma schadet.
Autonomie
Das Gefühl der Kontrolle oder eine Wahl zu haben über eine Situation ist für das Gehirn wichtig. Dadurch ist das Gehirn in der Lage Leistungen zu erbringen und die Motivation wird a gefördert. Wenn zum Beispiel Mikromanagement der normale Zustand bei der Arbeit ist, nehmen die Mitarbeitenden einen Kontrollverlust wahr. Das limbische System wird aktiviert und die Fähigkeit klar zu denken, kreativ zu sein und die Kollaboration um ein Ziel zu erreichen nimmt ab. Höhere Funktionen des Gehirns wie Planen und Strategien festzulegen um komplexe Probleme zu lösen sind ausgeprägter, wenn ein Gefühl der Kontrolle vorhanden ist.
Mikromanagement der Mitarbeitenden führt dazu, dass sie nicht mehr klar denken können, die Kreativität verhindert und die Kollaboration zur Zielerreichung eingestellt wird .
Wenn diese sozialen Grundbedürfnisse vollumfänglich erfüllt sind, dann ist die Grundlage für ein Leistungsfähiges Team vorhanden.
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